Nicht noch'n Fruehlingsgedicht by fantom125, literature
Literature
Nicht noch'n Fruehlingsgedicht
Nicht noch'n Frühlingsgedicht KI, KI, du lernst das nie: Im Frühling wächst die Poesie, Die Worte knospen aus alten Stämmen, Du wirst das nie allein erkennen, Du wirst schön plappern, doch ein Papagei Ist hier im Frühling nie dabei, Geh weg und schäm' dich, mach dir künstlich Licht, Ob das hier Kunst ist, weißt du niemals nicht, Du kannst es nicht fühlen, das fühle nur ich. Aber ich sag' es dir nicht! KI, KI, dabei ist schon dies eine Wort die reine Poesie: Früh .. lings .. ge .. dicht! .
Wenn des Sommers Früchte fallen, beginnen solche wunderbaren Zeiten, wo den Bäumen bunte Flügel wachsen, die sie fröhlich in die Himmel werfen, hinterherwinken und sich biegen vor Lachen, und doch träumen sie im Geheimen, zu fliegen wie die letzten Schmetterlinge, ein schwerelos schwebender Schwarm, schwingend klingend dem Winter entgegen, ohne Reue, ohne Angst, als wäre es das Natürlichste von der Welt und der Frühling schon lange zu erahnen.
Es ist Herbst geworden. Ein unruhiger Herbst. Vorm Fenster rauscht der Wind so stürmisch. Die blanke Sichel des Mondes mäht undeutlich über dem Horizont. Blätter fallen blutig zu Boden, ungezählt! Kein Schrei ist zu hören, kein Motorgeräusch. Kein Kettenrasseln, nichts als der rauschende Wind. Wir liegen gekrümmt in unseren Betten und horchen ängstlich nach draußen. Wann kommt die Kälte, irgendwann müssen wir das Fenster schließen. Doch auch hier wird uns der Mond letztlich noch finden, wir hoffen, nicht gar so bald.
Herbstträumerei Der Herbst, der neckt und was ausheckt, der alte Herbst ist wieder da! Spielt, tobt aufs Neue, dass ich mich freue, durchpflügt die wilde Zeit mit seinem Rauschehaar wie jedes Jahr, ist ewig jung und alt noch immerdar ... Wie ich wandre durch die Lande, wirft er bunte Träume in die Luft. Für jeden einen mag es scheinen, da schwingt so ein sehnsuchtsschwerer Duft in der Luft, der nach einem wilden Träumer ruft und groovt ... An jedem Baum hängt bald ein Traum, die ganze Welt sieht einfach goldig aus! Ich seh' sie fliegen, im Winde wiegen, pflück' mir fröhlich einen kleinen raus für Zuhaus. - Wer weiß, vielleicht erwächst was Schönes draus!
Unter Bäumen Seid mir gegrüßt, befreund'te Scharen, die mir schon oft Begleiter waren. Aus vollem Herzen grüß' ich euch! Mein Los, es ist dem euren gleich. Wir sind verwurzelt dieser Erde und neigen unser Haupt im Wind. Wir wissen nicht, wie's morgen werde, noch ob die Zeiten sicher sind. Wir wünschen, bangen, zweifeln, hoffen, mal traurig und mal froh gestimmt. Der Himmel bleibt nach oben offen. Die Träume reisen mit dem Wind.
Noch so'n Winter, noch so'n Jahr, Noch so'n Leben unheilbar Unvollendet unersetzt, Noch so'n Siechen wie zuletzt, Lebenszeit vertan, verlorn, Vergebens gealtert, nicht neu geborn, Noch so'n Gebrechen, noch so'n Streit, Noch so'n Warten die ganze Zeit, Jegliches Lernen umsonst, das Bemühn Zu wenig, zu hilflos, zu lasch, zu grün, Zu abwegig auf falscher Spur, Auf verlornem Terrain, wider die Natur, Wider alle Logik, wider alles vorher, Noch so'ne Worte will ich nicht mehr, Will ich nie wieder, niemals nirgendwo, Noch so'n Getue macht mich doch nicht froh, Dabei will ich doch einmal zufrieden nur sein Und mit mir im Reinen, warum fällt mir's nicht ein, Wie das bloß geschafft wird, wie fang ich das an, Wie geht das, wie wird das und wo und wann, Und wer weiß was, das mir dabei weiter hilft, Und warum mein Geist nicht selbst darauf trifft Und immer nur zweifelt und untergeht In all diesen Fragen von früh bis spät Und trotzdem weiter sucht und versucht Und schreibt und irrt und schreibt und
Ich liege im Bett bei geschlossenen Fenstern. Der Wind tobt draußen mit den Gespenstern Und trippelt regentropfig übers Dach. Doch wenn ich rausschau, seh ich Sterne, Es pfeift und heult, knallt in der Ferne Und hält die ganze Nacht lang wach. Ich mag den Herbst, den hellen und bunten, Doch die Blätter liegen ja längst schon unten! Die Welt trägt grade Herbsthimmelgrau. Die Bäume gestikulieren herüber, Und ich werd' überhaupt nicht müder, Wie lang ich auch das Grauen schau. Fast nicht mehr Herbst und noch nicht Winter: Der Zeit werd' ich nicht wohlgesinnter Bei solchem Anblick - nimmermehr! Kein Leben scheint so was zu mögen. Was Wunder, dass sie all' nach Süden zögen.... Wo kommt denn jetzt auf einmal der Marienkäfer her? Fliegt der hier brummig durch das ganze Zimmer, Schwarz-Rotes Fräulein Siebenpunkt für immer, Und landet vor mir auf dem weißen Blatt! Nun krabbelt er gemächlich übern Schreibtisch, Fast scheint es mir, er zwinkert und er meint mich! Da bin ich aber platt! Wie
Ich würd' ja so gern noch was anderes machen, Doch ich denk' immer noch an dich. Der Abend war so schön, Und vom Auseinandergehn Seh' ich immer noch dein Winken, hör' ich immer noch dein Lachen. Ich würd' ja so gern noch was anderes denken, Doch mein Kopf ist vollständig belegt, Und selbst im Schlafe noch Zieht's mir partout die Mundwinkel hoch, Hör' ich immer noch dein Lachen, seh' ich immer noch dein Winken. Du spukst mir im Kopf, erscheinst mir im Traum, Deine Stimme weht zärtlich herüber. Ich würd' dich so gern ... Doch jetzt bist du fern. Und am Himmel, da leuchtet ein Stern! Ich würd' ja so gern noch was anderes denken, Doch am Liebsten würd' ich mich dir schenken.
Gesehn, getroffen und geküsst - so war es nicht, und dennoch bist du ganz allein genau die Frau, bei der ich mich dergleichen trau! Und fällst du mir in Arm und Tür, halt ich dich und dann halten wir uns beide aneinander fest, was uns gemeinsam wachsen lässt. Getanzt, gesprochen und geküsst - ich wusste nicht, wie ernst das ist, und auch so'n Zufall, so ein Glück - wir drehn die Zeit nie mehr zurück! Genießen grade Zeit und Raum und leben fröhlich unsern Traum, gedankenschnell gedankengleich verrückt beglückt im Gedankenreich! Gestärkt, gehalten und geliebt - das ist's, was uns die Power gibt. Wir schaffen, was unmöglich scheint, zufrieden, froh, voll Glück, vereint. Gelegentlich gelassen, gern, geduldig gegenseitig hörn, entdecken wir uns unsre Welt und was uns gut zusammenhält ... … glücklich zusammenhält!